Schießpulver. 3
Mitte des 14. Jahrhunderts lebte. Als dieser, mit alchymistischen Versuchen beschäftigt, einst in einem Mörser Holzkohle, Salpeter und Schwefel gemischt und mit einem Stein bedeckt hatte, flog Plötzlich, durch eilte zufällige Entzündung, der Stein unter gewaltigem Knalle gegen die Decke. So wurde die Kraft des sich entzündenden Pulvers entdeckt und bald im Kriege zur Zerstörung von Stadtmauern und Festungswerken verwendet, indem man ans sehr großen mörserähnlichen Röhren, die mit Pulver gefüllt wurden, wuchtige Kugeln von Stein, später vou Eisen dawider schoß. Außer den Mörsern gebrauchte mau dann auch langröhrige Kanonen oder Donnerbüchsen von außerordentlicher Größe. Im I. 1378 wurden zu Augsburg drei Kanonen gegossen, von denen die größte Kugeln von 127, die mittlere von 70, die kleinste von 50 Psnnd tausend Schritt weit schoß. Wegen ihrer Größe und Schwere waren solche Kanonen im freien Felde in der Schlacht nicht zu gebrauchen. Zu diesem Zwecke goß man daher kleinere Kanonen, und später wurden auch dünne leichte Röhren fabricirt, die ein einzelner Mann tragen und handhaben konnte und mit einer Lunte abfeuerte. Lolche Handbüchsen waren die ersten Flinten, die allmählich immer mehr vervollkommnet wurden. — Durch diese Erfindungen trat ein großer Umfchwuug in der Kriegsführuug ein. Das Ritterthum, das ohnedies feine Blüthe längst hinter sich hatte, ging zu Grunde; die Burgen der Ritter konnten sich gegen die Kanonen nicht halten, und gegen die serntreffende Büchse half persönliche Kraft und Tapferkeit nichts. Die Ritter zogen sich vom Kriege zurück, und Söldlinge (Soldaten), vorzugsweise zu Fuß, übernahmen jetzt den Waffendienst. Die Masten wirkten in ihrer Gesammtheit in der Hand eines geschickten Führers; es bildete sich eine Feldherrnkunst und Kriegswifsenfchaft aus. In Verbindung hiermit entstanden in den einzelnen Staaten stehende Heere, zunächst in Frankreich unter Karl Vii., der um 1445 it. Chr. 15 Ordonnanz-Compagnien zu Roß zu je 600 Manu und später auch ein stehendes Fußvolk einrichtete. Ludwig Xi. von Frankreich (1461 — 1483) nahm 6 — 8000 Schweizer als
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
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Extrahierte Personennamen: Karl_Vii Karl Ludwig_Xi Ludwig
------------------------------------•
Vorb egriffe. 9
rechte/ und linker Hand das
linke Ufer desselben.
§. 41. Das kleinste fließende Gewässer, welches un-
mittelbar ans dem Boden herauskommt, heißt eine
«Quelle.
§. 42. Fließt das Wasser einer Quelle nur nach an-
haltendem Negenwetter, und verschwindet wieder bei
trockner Witterung: so heißt sie eine
Negenquclle; fließt es nur in unfruchtbaren, nassen Jahren:
so bekommt sie den Namen
Hungerquelle; fließt es zu gewissen Zeiten, und hört dann
regelmäßig wieder auf: so heißt sie eine
periodische (Quelle; fließt es aber beständig, und von der
Witterung unabhängig: so wird sie eine
beständige, lebendige, ewige (Quelle genannt.
§. 43. Das Qnellwasser ist für unser Gefühl gewöhn-
lich kalt; manche Quellen haben aber auch
laues, warmes, ja sogar siedend heißes Wasser, und
werden
Heilquellen genannt, weil das Baden in diesem Wasser
manchen Kranken sehr zuträglich ist.
§. 44. Das Wasser der Quellen ist nicht immer rein,
sondern es führt oft fremde Theile mit sich. Solche
Quellen heißen:
Salzquellen (Sohlquellen), wenn sie Salztheile;
Sauerbrunnen, wenn sie Säuren;
Schwefelquellen, wenn sie Schwefeltheile;
Eisenhaltige (Quellen, wenn sie Eisentheile;
Cament- oder Rupferquelleit, wenn sie Kupfertheile ent-
halten. Ist der Geschmack solcher Wasser bitter, so
führen sie den Namen
Bitterwasser. Es giebt auch Quellen, welche statt Wassers
Bergöhl, Bergt Heer, Naphtha haben; diese werden
Bcrgöhl-, Bcrgthcer-, Naphthaqucllen genannt. Das
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod]]
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18 Einleitung.
birgsketten durchbrechende Thäler heißen Qu er thä! er, die zwischen
parallelen Gebirgsketten liegenden aber Längen that er, weil sie
der Längendirektion des Gebirges folgen. Vertiefungen und Ein-
schnitte des Kammes, welche natürliche Uebergangspunkte über das
Gebirge bilden, heißen Pässe. Wenn die Berge sich nicht: in
Zügen an einander reihen, sondern haufenweis gruppirt sind, so
entsteht eine Ge birgsgruppe, ein Massengebirge.
§. 7. Die Gebirge verdanken ihre Entstehung theils den
Hebungen und Senkungen der Erdoberfläche, welche, höchstwahr-
scheinlich nur die erkaltete Schale eines auch jetzt noch glühen-
den Kerns, den Einwirkungen des Centralfeuers und seiner
Gascntwickelung ausgesetzt ist; theils in verschiedenen Perioden
erfolgten Wasserbedeckungen, von denen zahlreiche Ueberreste ver-
steinerter Seeprodukte auf den Gebirgen Zeugniß geben. In
Rücksicht auf diese muthmaßliche Bildungszeit und ihre Haupt-
bestandtheile theilt man die Gebirge in Urgebirge, Ueber-
gangsgebirge, Flötzgebirge und angeschwemmte Ge-
birge. Die Urgebirge sind die ältesten festen Massen der Erde,
und bilden, hauptsächlich aus Granit, Gneus und Glimmer
bestehend, ihre härtesten und dichtesten Steinarten, so wie den
Kern der Hauptgebirge. Die Üebergangsgebirge, hauptsächlich
aus Thon- und Kalkschiefer bestehend, enthalten die meisten
Metalle und schon, obgleich sehr selten, Versteinerungen urwelt-
licher Pflanzen und Thiere. Die Flötzgebirge sind vorzüglich
aus Kalk und Sandstein gebildet, reich an Steinkohlen, Stein-
salzlagern, Versteinerungen untergegangener Pflanzen- und Thier-
geschlechter, zeigen sanftere, abgerundetere Bergformen und steigen
niemals zu so bedeutenden Höhen auf, als die Urgebirge. Die'
angeschwemmten Gebirge, welche mit den Flötzgebirgen nur als
Niederschlag aus Wasserbedeckungen zu betrachten sind und zu
denen man auch das flache Land rechnet, bestehen aus Trüm-
mern älterer Gebirgsarten, aus Mergel, Lehm, Thon, Torfund
Sand, worin sich nur Versteinerungen noch existirender Pflanzen-
und Thiergefchlechter finden. Auch jetzt noch setzt die innere
Feuerkraft der Erde ihre Einwirkungen auf die Gestaltung der
Erdoberfläche in den Erdbeben und Vulkanen oder Feuer-
bergen fort, welche mir ihren Produkten, der Lava, dem Ba-
salt, Mandelstein und Bimstein die fünfte Gebirgsart bilden.
§. 8. Nach der verschiedenen Höhe bieten hohe Gebirge
einen höchst mannichfaltigen Anblick dar' und vereinigen inner-
halb eines sehr beschränkten Raumes die Erscheinungen fast aller
Himmelsgegenden. Wie wir später sehen werden, vermindert
sich die Wärme der Luft nicht blos mit zunehmender Entfernung
yom Aequator nach den Polen, sondern auch mit zunehmender
"Höhe, so daß es über jeder Erdstelle einen Punkt in der Atmosphäre
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
23
Druiden und Häuptlinge auf den Oberbefehl im Kriege beschränkt,
aber wahrscheinlich erblich, wie man aus dem Vorkommen von Kö-
niginnen schließen kann. Im südlichen, durch den Handelsverkehr
gebildeten England und vorzüglich in Kent fand Cäsar bedeutenden
Getraidebau, den das milde Klima begünstigte und der durch die
Kunst des Mergelns gehoben wurde. Von dem in Höhlen aufbe-
wahrten ungedroschenen Korne wurde der tägliche Bedarf herausge-
nommen und geröstet, nicht als Brot gebacken. Gartenkunst war
nicht vorhanden. Den Römern fiel die große Zahl der Gebäude,
der Menschen und des Viehs auf« Die runden kunstlosen Hütten
aus Rohr ober Holz glichen den gallischen. Kupfer und eiserne
Ringe dienten als Geld. Die Sitte, sich mit blauer Farbe zu be-
malen, sowie die des Tätowirens hatte sich noch später bei dem im
Norden wohnenden Britten erhalten; auch die Frauen zogen bei
einigen Opfern auf ähnliche Weise gefärbt und unbekleidet umher.
Langes Haupthaar und Bärte auf der Oberlippe waren bei den
Britten allgemein. Gleich den Galliern schmückten sie den Mittel-
finger mit einem Ringe. Die gallischen würfelartigen Mäntel sind
in den Hochlanden noch gewöhnlich. Die Kleidung hüllte den gan-
zen Körper ein; ein Gürtel umschloß den Leib; Metallketten hin-
gen um den Hals. Der Griff der Schwerter war mit den Zähnen
großer Seefische verziert. Die Britten fochten zum Theil auf Streit-
wagen, an deren Achsen Sicheln befestigt waren. Der Wagenlen-
ker war der Vornehmere; die Diener führten die Waffen. Der
Angriff auf die Feinde wurde mit herausfordernden Gesängen und
betäubendem Geschrei gemacht. Die Festungen bestanden in der na-
türlichen Schutzwehr undurchdringlicher Wälder. Die Bewohner des
inneren und nördlichen Landes waren noch viel roher, und auf
Viehzucht und Jagd beschränkt, kleideten sich in Felle und lebten
von Milch und Fleisch. Einfachheit, Rechtlichkeit, Mäßigkeit, nicht
ohne einen Hang zur Streitsucht, werden als Charakterzüge des
Volkes angegeben; der Ruhm der Tapferkeit ist besonders den nor-
dischen Stämmen geblieben.
Von den brittischen Volksstämmeu nennen wir die Kantii,
deren Namen die Grafschaft Kent bewahrt hat. Zu ihrem Staate
rechnet Ptolemäus Londinium (London), schon damals ein bedeu-
tender Handelsvrt. Nördlich von der Themse wohnten die Trino-
banten. Die Coritaner besaßen die Städte Lindum (Lincoln)
und Rhate (Leieester). Das größte Volk war das der Brigan-
ten, welche das nördliche Land bis zur Südgrenze Schottlands
inne hatten. Die Vorfahren der alten Waliser waren die Ordo-
viken. Das alte Zinnland, Bretland, jetzt Cornwall und Devon-
shire, war von den Dumuoniern bewohnt. Oestlich von diesen
wohnten die Durotrigen und die Belgen. Die Einwohner der
schottischen Hochlande werden von den Römern Kaledonier ge-
nannt.
Cäsar setzte zweimal nach Britannien über (55 und 54 v. Chr.)
und erreichte bei seiner zweiten Landung, daß ein Theil der im süd-
lichen Britannien wohnenden Völker Geiseln stellte und Unterwer-
Brittische
Stämme.
Britannien
unter römi-
scher Herr-
schaft.
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
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4
Sagen von
großen Fin-
then.
Reste urwelt-
licher Thiere.
Gegen das Ende des vorigen Jahrhunderts wurde Gottlieb
Werner der Begründer der wissenschaftlichen Geologie, Sein Grund-
satz einer überall anzutreffenden gesetzmäßigen Lagerungsfolge derselben
Gebirgsglieder hat sich zwar nicht für die ganze Erdoberfläche be-
währt, ist aber doch der Anknüpfungspunkt für alle spätern For-
schungen geworden. Nach der verschiedenen Beschaffenheit der großen
Lagerungen unterschied Werner drei Hauptabtheilungen, Formatio-
nen, als eben so viele Epochen der Erdrindenbildung; Urgebirge aus
einer Zeit, in welcher es noch keine organischen Geschöpfe gab, und
in welcher noch keine Trümmergesteine gebildet wurden; Flötzgebirge
aus einer spätern Zeit, wo organische Schöpfungen entstanden und
untergingen und wo sich aus der Zerstörung des früher vorhandenen
Gesteins zahlreiche Trümmcrgesteine bildeten; zwischen beide setzte
Werner das Uebergangsgebirge. Auf das Flötzgebirge folgt dann das
tertiäre Gebirge, und auf dieses das aufgeschwemmte Land, ein äl-
teres, Diluvium, und ein jüngeres, Alluvium. Werners Erdbildungs-
lehre ist eine rein neptunische. Der ganze Erdkörper ist nach ihm
aus dem Wasser hervorgegangen. Um das Entstehen der Kontinente,
welche einst Meeresgrund waren, und den mehrfach wiederholten Un-
tergang früherer organischer Schöpfungen zu erklären, nimmt er ein
wiederholtes Anschwellen und Zurückziehen des Meeres an.
Aus der Schule Werners gingen die Männer hervor, welche
die Einseitigkeit seines Systemes mit glänzendem Erfolge bestritten
und der Feuerbildung wieder einen großen und mächtigen Wirkungs-
kreis angewiesen haben, Leopold v. Buch und Alexander v. Hum-
boldt. Und seitdem schreiben die meisten Geognosten die Bildung
unserer Erdrinde der vereinten Thätigkeit des Wassers und der Vul-
kane zu. Auch nach der Entstehung des Menschengeschlechts dauerte
der Kampf der Elemente, Fluthen und Ueberschwemmungen, Zerstö-
rungen und neue Gestaltungen Jahrhunderte lang fort. Daher fin-
den wir fast in allen Ländern, in denen sich eine dunkle Kunde
von der Vorwelt erhalten hat, Sagen von gewaltsamen Verheerun-
gen durch die Elemente, von Ueberschwemmung und Sündfluth.
Das Andenken an eine große Wasserfluth ist erhalten in der
biblischen Erzählung von der Sündfluth und in den Sagen anderer
Völker, welche mit der mosaischen Ueberlieferung höchst merkwürdig
übereinstimmen. Wie in der biblischen Erzählung Noah, so werden
in der indischen Sageköuig Satjavrata, in der babylonischen König
-kisuthrus, in der griechischen Deukalion von der Gottheit allein zur
Rettung bestimmt, während das übrige Menschengeschlecht wegen sei-
ner Verderbtheit untergeht. Wegen einer solchen Uebereinstimmung
können wir vermuthen, daß alle diese Erzählungen entstanden sind
durch die Erinnerung an eine Ueberschwemmung, die einen großen
Theil Südwestasiens betroffen haben mag.
Daß die Revolutionen, welche der Erdoberfläche im Ganzen
ihre gegenwärtige Gestalt gegeben haben, auch die organische Schö-
pfung theilwcise zerstört haben, geht aus den Ueberresten und Ab-
drücken hervor, welche innerhalb der Gebirgslagerungen vorkommen.
Fossile Knochen, welche heutigen Thierarten angehören, kommen nur
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Extrahierte Personennamen: Gottlieb
Werner Werner Werner Werners Leopold_v Leopold Alexander_v Alexander
31
Das Gericht wurde öffentlich unter freiem Himmel gehal-
ten, gewöhnlich unter großen Bäumen, die überhaupt die Ver-
sammlungsplätze bezeichneten (noch jetzt ist in Ostfricsland der
Upstalsboom bekannt), oder auch bei großen Steinen (Mal-
stein). In jeder Gemeinde war der Vorsteher oder Graf Richter.
Die Erfahrensten der Gemeinde halfen ihm das Urtheil finden
oder schöpfen und hießen deshalb Schöppen. Die Art der
Erforschung der Wahrheit war sehr einfach; auf weitläufige
Untersuchungen ließ man sich nicht ein. Am meisten gab mare
auf Zeugen, welche die streitenden Parteien vorführten, und auf
Eidesleistungen. Nicht genug, daß der Kläger oder Ver-
klagte die Schuld oder Unschuld eidlich erhärteten; auch Eides-
helfer wurden zugelassen, die gleichsam die Wahrheit des ab-
gelegten Eides bekräftigten. Konnte aber weder durch Zeugen,
noch durch Eidschwur die Wahrheit ermittelt werden, so nahm
man seine Zuflucht zu Unschuldsproben, die man Ordalc oder
Gottesurtheile nannte. Man setzte nämlich voraus, der gerechte
Gott werde dem Unschuldigen beistehen und ihn in den mit ihm
vorzunehmenden Proben durch ein Wunder retten. Solche Un-
schuldsproben hatte man mehrere. Wer seine Hand unverletzt
aus einem Kessel siedenden Wassers ziehen, wer über glühendes
Eisen gehen, wer im Zweikampfe siegen, wer einen geweiheten
Bissen, ohne zu bersten, verschlingen, oder am längsten mit aus-
gespannten Armen in Kreuzesform stehen konnte, galt für un-
schuldig. In späteren Zeiten vermehrte man noch die Zahl
solcher Gottesurtheile, die zum Theil noch im vierzehnten und
fünfzehnten Jahrhundert vorkommen. — Obgleich das alte ger-
manische Gerichtswesen überhaupt durch die römische Gerichts-
verfassung längst verdrängt ist, so haben sich doch, besonders im
nordwestlichen Deutschland, manche Spuren der alten Volksge-
richte hin und wieder bis auf unsere Zeiten erhalten.
Das L e h n w e se n. — Das merkwürdigste Verhältniß, wel-
ches die Germanen in allen eroberten Ländern geltend machten,
ist das Feudal- oder Lehnwesen. Die Folgen desselben
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
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18
6. Kaiser Justinian (527—565).
Um die Zeit der ostgothischcn Unruhen nach Thcodorich's
Tode herrschte in Constantinopcl Kaiser Justinian, unter wel-
chem das griechische Reich einen ungewöhnlichen Glanz erhielt.
Er selbst zeichnete sich nicht durch große Eigenschaften aus; jedoch
besaß er die einem Herrscher nöthige Klugheit, sich mit den
fähigsten Männern seines Reiches zu umgeben, deren Verdienste
auf ihn zurückstralten. Dazu begleitete das Glück fast alle seine
Schritte. Seine kluge und entschlossene Frau Thodora, die
früher Schauspielerin und in Hinsicht ihrer Sitten übel berüchtigt
gewesen war, wußte sich eine unumschränkte Herrschaft über ihn
zu verschaffen und thätig zu seinem Ruhme mitzuwirken.
Unter seiner Regierung brach zu Constantinopel ein furcht-
barer Bürgerkrieg aus. Im Circus oder in der Rennbahn, in
welcher zur Belustigung des Volkes Fechterspiele gehalten wurden,
hatten sich schon seit längerer Zeit zwei Parteien unter den
Kämpfern gebildet, die man nach der Farbe ihrer Kleidung die
Blauen und Grünen nannte. Das Volk nahm Partei für
die Banden der Kämpfer und bildete bald zwei gefährliche Par-
teien des Staates, zumal da der Hof schwach genug war, sich
selbst für die eine oder andere Partei zu erklären. Aufruhr und
Mord füllten wiederholt die Straßen der Hauptstadt und legten
ihre schönsten Gebäude in Asche. Justinian selbst schwebte in
Lebensgefahr und wollte schon heimlich entfliehen, aber seine herz-
hafte Frau hielt ihn zurück. Nur durch Ströme von Blut
wurde endlich die Flamme des Bürgerkrieges gelöscht, und die
Ruhe wieder hergestellt.
Nun erst konnte der Kaiser ernstlich an auswärtige Ero-
berungen denken. Zuerst schickte er seinen tapferen Feldherrn
Belisar nach Nordafrika, um das vandalische Reich zu erobern.
Hier hatte Ge lim er den rechtmäßigen König des Landes, mit
Namen Hilperich, vom Throne gestoßen und in den Kerker
geworfen, sich selbst aber die Regierung angemaßt. Und als
Belisar in Afrika erschien, um den frechen Thronräuber zu be-
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Extrahierte Personennamen: Thodora
Extrahierte Ortsnamen: Constantinopcl Constantinopel Nordafrika Afrika
Autor: Dittenberger, Theophor Friedrich, Nägele, Franz Karl
Auflagennummer (WdK): 4
Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
Schultypen (WdK): Gymnasium
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): Jungen
Das trockene Land.
1z
das zuletzt aufgeschwemmte Land, neuer, als alle vorherge-
henden, ans zerstörten ältern Gebirgsarten, Mergel, Thon, Lehm, Sand,
Torf, und Versteinerungen von noch jetzt vorhandenen Thier- und Pflan-
z-engattungen. Alle diese Gebirgsarten sind wahrscheinlich durch Nie-
derschlag und Absetzung der Gewässer entstanden und ihre meist hori-
zontal liegenden Schichten finden sich unter der ganzen Erdoberfläche,
-auch unter vielen Ebenen auf einander gelagert. — Durch gewaltige,
aus der Tiefe hervorgegangene Feuerausbrüche bildete sich noch die v u l-
La irische Gebirgsart, aus Lava, Basalt, Mandel stein und Bimsstein rc.
Vulkane oder feuerspeiende Berge (Mons ignívomas)
haben eben oder seitwärts Oeffuungen, aus welchen Rauch und
Feuersaulen, Flammen,Steine,Asche,Wasscrstrvme, und eine glühen-
de, flüssige Materie, die mau Lava nennt, oft mit ungeheurer Ge-
walt herausgedrängt und zum Theil ans eine große Entfernung fort-
geschleudert werden. Die Lava fließt abwärts, alles zerstörend durch
ihre Muth, aber sic erkaltet und verhärtet sich sehr langsam. — Die
meist trichterförmigen Oeffnungcn der Vulkane, durch welche die
furchtbaren Ausbrüche (Eruptionen) erfolgen, nennt man Ixrater
(Becher), und es sind damit unterirdische Erschütterungen der Erd-
oberfläche, wodurch der Erdboden zittert und wankt, oder Erdbe-
den, verbunden. — Wo ohne heftige Ausbrüche Steinkohlenlager
oder andere entzündbare Materien fortwährend im Feuer glimmen,
nennt man sie Erdbrände oder Aftervulkane; wo aber lange
keine Eruption statt fand, verlöschte Vulkane, und wo brenn-
bare Lnftarten (meist in der Nähe von Feuerbergen) sich entzün-
den, Salse oder Luftvulkane.
Berge, ans deren obern Theile auch im heißesten Sommer
der alte Schnee nicht schmilzt, nennt mau Schnee berge, oder
bei mchrcrn zusammen, Schneegebirge; und große Eismasscn
(oft einige 100 Fuß dick) in hochgelegenen Vertiefungen zwi-
schen Bergen, welche ganze Eisfelder bilden, Gletscher oder
Ferner.
e. Eine Reihe zusammenhängender Hügel nennt man Hü g c l-
reihe, Höhenzug; bei Bergen Gebirgskette, Gebirgs-
zug (Jugum, Montes), bei sehr beträchtlicher Länge aber, Ketten-
gebirge. — Gebirgsknvten oder Gebirgsstvck, auch G e-
birgskern und Gebirgs gäbet nennt man den Punkt, in wel-
chem mehrere Gebirgszüge oder Zweige zusammen laufen. Der
Kamm eines Gebirges besteht ans den höchsten Spitzen und Li-
nien desselben, die in einer Reihe fortgehen. Ein Gebirgspaß
bildet sich aus Verengung eines Thales oder aus Vertiefung des
Gcbirgskammcs. Ist eine große Laudesstreckc voll Hügel oder
Berge, so nennt man sie ein Hügel- oder Gebirgsland; bei
sehr hohen Bergen Hoch- oder Alpen land." Weit ausgebrei-
tete, sich hoch über die Oberfläche des Meeres erhebende Gcbirgs-
streckeu oder hoch liegende flache Gegenden heißen Hochländer,
X> o ch c b e n c n, Plateaus, im Gegensatz der N jede r u n g e u,
Ebenen, Flach- oder Tiefländer, welche meist mehr nach
den Küsten zu liegen und daher auch Küstenländer genannt
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser]]
Autor: Dittenberger, Theophor Friedrich, Nägele, Franz Karl
Auflagennummer (WdK): 4
Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
Schultypen (WdK): Gymnasium
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): Jungen
Das trockene Land
15
an Holz, Sie Haben großen Einfluß anfklima und Temperatur, bilden
reiche, fruchtbare Thaler, und gewahren nicht nur eine reizende Man-
nichfaltigkeit in ihrer Gestaltung, sondern einen tiefergreifenden Blick
von ihren stolzen Höhen, über die wundervollen Umgebungen der Nähe
und Ferne. —
Die Gebirge der Erde aber veralten, und die nackten Felsen ver-
wittern und zerbröckeln, von der Einwirkung der Witterung auf die
härtesten Steinmassen. Das daraus entstehende Gerölle fällt nach
und nach unmerklich in die Thäler und Flußbetten, und es bildet sich
daraus und aus den verwesten Theilen der Thier- und Pflanzenwelt die
fruchtbare, fette Dammerde, welche eine reiche Vegetation für die le-
benden Geschöpfe hervorbringt.
5. Thäler sind Vertiefungen zwischen Bergen oder Gebirgs-
ketten, die man in Hauptthäler (Längenthäler), und in
Qucrthäler (diese aber in Seitenthäler und Nebenthaler)
einzutheilen pflegt. Sind diese eng, so nennt man sie Schluch-
ten, wenn Straften hindurch gehen, auch Pässe, Thore (Pylae,
Fauces, Claustra), Defileen. Eine sehr tiefe, enge Schlucht zwischen
senkrechten Höhen heißt- Schlund oder Abgrund. Es giebt auch
ganz von Bergen eingeschlossene Becken, oder Kesselthäler, und
in beträchtlicher Erhöhung zwischen den Bergen, von ihrem Sattel
oder Joch, herablausende Hochthäler. Breite, ebene Flächen, in
der Nähe eines Flusses, mit Gebirgen begrenzt, heißen Aue n. Der
tiefste Theil eines Thales heißt Thal gründ oder Th a leb ene,
der Ausgang oder die Oeffnung in die Ebene, oder in ein anderes
Thal, wird Thalmündung, auch Psorte (Porta) genannt.
Felsen (Pupes, Petra) sind kleinere oder größere Erhöhungen
oder Massen der Erdoberfläche, die nicht wie die Berge aus ver-
schiedenen Mineralien bestehen, sondern blos ans Stein. Gra-
nitselsen, Porphirfelsen aus sehr festem, Sandfelsen und
Schi ese rfcl sen mehr aus bröckeligem Gestein und Basalt-
felsen aus schwarzen sechseckigen, glänzenden Säulen bestehend
(und wahrscheinlich durch vulkanische Ausbrüche gebildet). F e lse u-
klüfte und Felsenspalten sind enge, schmale Oeffnungen oder
Einschnitte in Felsenbergen.
Grotten oder Höhlen (Caverna, Spelunca) mit Oeffnungen
und Löchern, auf Bergen und Ebenen, sind größere oder kleinere
hohle Räume im Innern der Erdoberfläche. Man nennt sie nach
ihren verschiedenen Eigenschaften: Wasserhöhlen, Dampf-
höhlen, Windhöhlen, Kristall höh len, Eishöhlen, durch-
scheinende Döhlen. In Knochen hö h len finden sich verstei-
nerte Thierknochen oft in Menge; Tropfsteinhöhlen, Sta-
lakt i t h v h l e n, enthalten wunderbar gestaltete Massen von Tropf-
stein.
A n m e r k. Höhlen, durch Menschen nach und nach in die Erde ein- oder
abwärts gegraben und künstlich gebaut, um Mineralien, Metalle u. dgl.
zu Tag zu fördern, nennt man Bergwerke oder Erzgruben, Sil-
bergruben, Eisen gruben, Schachte, Stein kohle »gruben,
Salzgruben u. s. w.
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Autor: Dittenberger, Theophor Friedrich, Nägele, Franz Karl
Auflagennummer (WdK): 4
Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
Schultypen (WdK): Gymnasium
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): Jungen
r
Allgemeine Einleitung,
ktaffea <Natnrreiche) eingetheilt: ln das Thterretth, Pflan-
zenreich und Mineralreich.
An merk. 1. Das Thierrcich (Regnnm animale) oder alle leben«
dige Geschöpfe der Erde, auf dem Lande, in der Erde und im Wasser.
Diese nennt man auch organisirte Wesen, weil sie künstliche Werk-
zeuge und Gefäße oder Organe haben, durch Nahrung sich erhalten,
von innen heraus wachsen oder größer werden, und sich von einem Ort
zum andern bewegen können. Menschen und Thiere, zusammen Ani-
malien genannt, beschreibt die Zoologie.
2. Das Pflanzenreich (Regnum vegetabile) oder alle Gewächse,
die aus der Erde an einer Stelle durch innere Säfte wachsen, welche
in Röhren und Gefäßen flüssig sind, und daher ebenfalls organisch
genannt werden. Auch die Pflanzen sind lebende Körper, oder sie
haben eine innere Kraft, wodurch sie wachsen und erhalten werden.
Das Pflanzenreich oder die Vegetabilitn beschreibt die Botanik.
2. Das Mineralreich (Regnum minerale) oder alle Körper der
Erde, die nicht von innen heraus wachsen, weil sie keine Organe ha-
den, sondern durch Ansetzung gleichartiger Theile von außen zuneh-
men und größer werden, aber nicht lebend sind, nennt man unorga-
nische Körper, z. B. Steine, Erdarten, Metalle rc. oder Minera-
lien/ welche die Mineralogie beschreibt.
Runftprodukte (Kunst er zeug Nisse) sind solche Produkte
aus dem Naturreiche, welche Menschen zum nützlichen Gebrauche
verarbeiten und ihnen die Form geben; oder alles auf der Erde,
wobei Menschen mitwirken, um es brauchbar zu machen.
e. Bewohner der Erde stnd die Thiere und die Menschen.
Die Thiere sind, in unzählbarer Menge und Gestaltung und
in höchstvielfältigen Abstufungen der Große, bis zu einer solchen
Kleinheit auf der Erde verbreitet, daß man sie mit bloßem Auge
nicht einmal zu erkennen vermag. Diese unvernünftigen Geschö-
pfe sind zum Gebrauche der vernünftigen vorhanden.
Die Menschen, mit Vernunft und Verstand begabt, nach
und nach auf der ganzen Erdoberfläche verbreitet, leben bis in
die entferntesten bewohnbaren Länder, und erhalten sich durch sehr
verschiedene Nahrungsmittel. — In heißen Ländern bedürfen die
Menschen keiner Hülle und gehen daher nur sehr wenig, mit
einer Art Schürze, mit Gras oder Schilf bekleidet; in andern
Ländern aber in Thierfelle, Pelzwcrk, Leder, Wolle, Leinwand,
Baumwolle, Seide rc. gekleidet, um ihren Körper gegen Hitze,
Nässe und Kälte zu schützen und zu bedecken.
An merk. Die Thiere können nur Laute von sich geben und ha-
den meist eine Stimme. Der Mensch vermag aber seine innersten
Gedanken auszudrücken durch die Sprache, oder geordnete, regel-
mäßige Töne; ebenso wie durch Mienen und Geberden, durch Lachen
und Weinen. Durch seinen Verstand kann er nachdenken, überle-
gen und nützliche Erfindungen machen, die Dinge in der Welt genau
von einander unterscheiden und beurtheilen, die Thiere, welche stär-
ker sind, als er, bändigen und zähmen, und vermöge seines sehr fei*
neu Gefühles bei der bewundernswürdige» Einrichtung seiner Hände,
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide]]